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Einsatzmöglichkeiten von ätherischen Ölen

  • Autorenbild: Margit Hruska
    Margit Hruska
  • 23. Mai 2018
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. März 2019

Teil 3 - So vielfältig die Aromatherapie in der Anwendung und in den Einsatzmöglichkeiten ist, so vielfältig wirken sich diese wertvollen Hilfsmittel auch auf den menschlichen Organismus aus.



Ätherisch Öle wirken sehr vielfältig in den verschiedensten Bereichen. Düfte werden zur Verbesserung von gesundheitlichen Beschwerden, zur Erhöhung des allgemeinen Wohlbefindens, zur Kräftigung der Abwehrkräfte, zur Steigerung des Immunsystems und zur Anregung der Selbstheilungskräfte verwendet.


Düfte verschaffen uns Zutritt zu unserem Geist, zu unserem Herzen und zu unserer Seele. Sie wirken auf viele unserer Organe und Systeme unseres Körpers. Ätherische Öle können anregen, beleben, aufbauen, harmonisieren, regulieren, beruhigen und entspannen. Sie haben positiven Einfluss auf alle unsere Körpersysteme, das vegetative Nervensystem, den Hormonhaushalt und können unsere Gefühle und Stimmungen ausgleichen. Die Konzentration wird gefördert, das Gedächtnis angeregt und der gesamte Organismus kann sowohl vitalisiert als auch entspannt werden.


Die Dosis macht das Gift


Ein einzelner schlechter Tag, macht uns nicht zum „Grantler“. Einmal seinen Partner oder Mitmenschen ungerecht behandelt, daran wird keine Beziehung scheitern. Einmal über die Stränge schlagen, lässt uns nicht krank werden!


Wie in all unseren Belangen im Leben – vor allem in der Naturheilkunde – macht die Dosis das Gift. Nicht das Medikament, das „fremde Mittelchen“, das unbekannte Heilkraut oder die ungewohnte Essenz schadet, sondern die Menge und/oder die unsachgemäße Anwendung. Was dann wirklich schadet liegt auf der Hand. Es schadet uns selbst und der guten Sache.

  • „Nichtwissen“ über Gebrauch und daraus entstehende Folgen

  • Falsche und inkonsequente Anwendung

  • Kein Vertrauen in die Naturheilkunde, Komplementär- oder Alternativmedizin

  • Neigungen zur Überdosierung (weil 3 Tropfen können ja nicht helfen)

  • Angst vor „Neuem“

  • Die Komfortzone nicht verlassen wollen

  • Faulheit



Anwendungsbereiche


Aromatherapie ist eine sehr sanfte Methode zur ganzheitlichen Verbesserung von körperlichen, geistigen und seelischen Beschwerden. Sie wecken und stärken die Selbstheilungskräfte unseres gesamten Organismus und deren Körpersysteme. Mit den naturbelassenen ätherischen Ölen ist ein großes Spektrum an Anwendungsbereichen gegeben.


"Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt."

Die Verwendungsmöglichkeiten von ätherischen Ölen sind unendlich lange. Egal ob Sie sich selbst ein eigenes Parfum erstellen oder eine Salbe gegen Beschwerden, eine Seife gegen trockene Haut oder Akne, ein Erkältungsbad oder einen Raumspray herstellen möchten. Überall können Sie nach bestimmten Qualitätsrichtlinien, Dosierungsempfehlung Ihre Kosmetik oder Aromapflege etc. selbst herstellen. Auch in der Aromaküche sind lebensmittelzertifizierte Öle ein Genuss. Auch die erfolgreiche Anwendung bei Verletzungen und Erkrankungen von Tieren wurde schon seit Jahren erforscht und bestätigt.

  • Aromawickel, Kompressen, Umschläge, kühlende Auflagen oder Körpersprays bei Entzündungen, Blutergüssen, Sportverletzungen, bei Sonnenbrand und Verbrennungen etc.

  • Wattepads bei Augenentzündungen

  • Massagen, Aromamassage und Einreibungen bei Muskelverspannungen, Nacken- und Schulterschmerzen, etc.

  • Wund- und Hautbehandlung, Salben bei schlecht heilenden Wunden, wie auch bei Gürtelrose oder Wunden-Babypopo, sehr rissiger Haut und

  • Inhalation bei Atemwegsproblemen, Husten und Bronchitis und Allergien

  • Kosmetik für Gesichts- und Rasierwasser, Aftershaves, Tonic, Abschminköl, Beauty-Masken, Lippenpflege, Gesichtslotion und Gesichtsöle, als Deo oder Parfumspray oder zur Herstellung von Salben und Cremen, etc.

  • Körperpflege mit Lotions, Haut- und Körperölen, Körperpeelings aus Salz und/oder Naturfango

  • Fußbalsam mit speziellen Mischungen bei Nagel- und Fußpilz

  • Reinigungspflege mit Seifen, Badeölen, Shampoos, Duschgels, etc.

  • Raumbeduftung mit Sprays, Diffuser, Wasserschale, Duftsteinen oder Duftlampe

  • Aurasprays zur gleichzeitigen Wirkung auf Körper, Geist, Seele und energetische Ebene

  • Kissenspray als Einschlafhilfe und zur Auffrischung von Kräuter- und Zirbenkissen

  • Saunaaufguss mit puren Essenzen, als fertiger Saunaaufguss oder Kräuterkissen für die Dampfsauna

  • Mund- und Gurgelwasser bei Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündung, Mundgeruch, Halsschmerzen

  • Tierpflege für Wundbehandlung, bei Unruhe und für die Fellpflege (Lavendelhydrolat), übermäßiger Fliegenbefall, etc.

  • Aromaküche zur Verfeinerung von Speisen, Salatdressing, Speiseeis und Süßspeisen, etc.



Verwendete Pflanzenteile


In manchen Pflanzen sind prozentual mehr ätherische Öle beinhaltet und in manchen weniger. Man kann ätherisch Öle aus folgenden Pflanzenteile gewinnen:

Blättern … Geranium, Lorbeerblätter, Teebaum

Blüten … Jasmin, Kamille, Rose, Neroli

Samen … Fenchel süß, Karottensamen, Kümmel

Früchten … Muskatnuss, Litsea cubeba

Fruchtschalen … alle Zitrusfrüchte

Zweigen … Myrte, Silbertanne, Zypresse

Holz … Atlaszeder, Rosenholz, Sandelholz

Rinde … Zimt

Harz … Weihrauch, Myrrhe, Benzoe

Rhizom … Alant, Iris

Wurzeln … Vetiver, Angelika


*) Ein Rhizom ist der unterirdische Teil eines oft verdickten Sprossteils – Teil der Wurzel. Dieser dient zur vegetativen Vermehrung und als Nährstoffspeicher.



Chemische Eigenschaft

Ätherische Öle oder auch Essenzen genannt, sind flüchtige Stoffe (ätherisch = himmlisch), deren Moleküle sich in der Luft schnell verflüchtigen. Sie sind fettlöslich, enthalten jedoch keine Fette im herkömmlichen Sinn. Wenn man einen Tropfen ätherisches Öl auf ein Taschentuch gibt, verflüchtigt sich das Öl sehr rasch und nur ein Farbrückstand bleibt zurück (Taschentuchtest). In Wasser sind sie nur sehr wenig löslich und bilden daher, mit nur wenigen Ausnahmen (z.B. Zimtöl), auf der Wasseroberfläche schwimmende Flüssigkeitstropfen. Eine Verbindung mit Wasser ist nur mit einem Emulgator möglich.


Bei manchen Pflanzen bzw. Früchten kann man den Inhalt der ätherischen Öle durch leichtes Zerreiben in den Fingern klar erkennen. Durch dieses reiben zerbrechen die Zellwände der Pflanze und das ätherische Öl kann „ausbrechen“. Sehr deutlich kann man die Öldrüsen auf einer sehr reifen Orangenhaut erkennen.


Die Kunst des Mischens


Eine schöne harmonische Mischung zusammen zu stellen, hängt nicht nur davon ab, was man mit der Mischung erreichen will und welche therapeutischen Eigenschaften und Inhaltstoffe die einzelnen ätherischen Öle haben, sondern auch die eigenen Vorlieben und Erfahrungen spielen hierbei eine große Rolle.


In weiterer Folge können Sie sich selbst Mischungen erstellen und weiterentwickeln. Sie werden manche Öle anziehend finden und manchen abstoßend. Verwenden Sie immer Öle, die Sie gut leiden und riechen können, denn nur dann werden Sie sich wohl fühlen.


"Schreiben Sie immer alle Rezepturen und Mischungen genau mit, denn das Erinnerungsvermögen kann einem schon mal einen Streich spielen."

Nichts ist blöder als wenn man eine wirklich großartige Mischung kreiert hat, mit der man guten Erfolg hatte, aber nach einiger Zeit nicht mehr weiß, welche ätherischen Öle man ausgewählt hat und welche Tropfenmenge man genommen hat.

Unter anderem können sich Blockaden und Beschwerden lösen, die in der Ausgangssituation von Ihnen gar nicht bedacht und Ihnen vielleicht auch gar nicht bewusst sind. Manches zeigt sich erst mit der Zeit. Es kann auch vorkommen, dass Sie plötzlich die Lieblingsmischung oder einen Duft den Sie zuvor anziehend fanden, nicht mehr riechen können. Gerade bei Frauen während der Menstruationszeit, wenn sich der Hormonhaushalt verändert, kann sich der Duftsinn ändern.



Dosierungsempfehlung


Eine gute angenehme Duftmischung besteht aus 3 Teilen Kopfnote (Zitrusdüfte, denn sie werden zuerst wahrgenommen und verleihen der Mischung eine Frische), aus 2 Teilen Herznote (Blüten, Blätter, Früchten etc. sie harmonisieren und verbinden die Düfte) und aus 1 Fußnote (Wurzeln, Rinden, Samen, Rhizome, Holz etc. sie geben der Mischung Charakter).


Dabei können Sie neben der Geruchsauswahl auch noch nach anderen Auswahlkriterien und Gesichtspunkten vorgehen:

  • Chakren

  • Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz)

  • Meridiane (hängt auch mit den Elementen zusammen)

  • Yin – Yang

  • Sternzeichen

  • Duftarten (harmonisierend, belebend, entspannend, …)

  • Farben (z.B. gelb – Zitrone, lila – Lavendel, usw.)


Beginnen Sie mit wenig bzw. niedriger Dosierung. Gewöhnen Sie Ihren Körper an die neue Therapieform. Geben Sie Ihren Familienmitgliedern die Chance, sich auch daran zu gewöhnen und zwingen Sie niemanden Ihre „neue“ Idee und Erfahrung auf.


Die Dosierung einer Duftmischung ist abhängig von der Duftintensität der ätherischen Öle, vom Produkt des Sie herstellen wollen und vom Effekt, den Sie erzielen wollen. Prinzipiell können Sie aber nach folgenden Kriterien vorgehen:

  • Vollbad 8 - 10 Tropfen in 1 Glas Milch oder Salz

  • Fußbad 5 - 6 Tropfen auf 5 Liter Wasser, ebenfalls mit 1 Glas Milch oder Salz

  • Duftlampe, Diffuser, Wasserschale 5 Tropfen auf ca. 35 m²

  • Kompressen 2 - 4 Tropfen in 2 Liter Wasser- oder Kräutersud

  • Körper- und Massageöl bis zu 20 Tropfen auf 100 ml Trägeröl

  • Raumspray bis zu 18 Tropfen auf 50 ml Basis (10 ml Korn und 40 ml Wasser)


Mischungen mit 1,5 % Anteil ätherischer Öle haben einen Pflegecharakter, man spricht dabei von einer physiologischen Dosierung und kann ohne weiteres in der Pflege verwendet werden. Mischungen mit über 15 % Anteil haben einen Therapiecharakter und sollten nicht ohne einen Experten und nur nach Anordnung angewandt werden.


Denken sie daran, wenn sie sehr müde sind und einen erfrischenden, belebenden Duft wählen, Ihr Kind jedoch schon voller Lebenslust und Überschwänglichkeit ist, es durch die Auswahl des Öls mit belebender Wirkung, noch lebhafter wird. Auch ist es nicht ratsam, dass sie einen beruhigenden entspannenden Duft in eine Duftlampe geben, aber noch für eine Prüfung zu lernen haben. Wenn Sie Öle in der Sauna verwenden, fragen Sie, ob es den anderen Saunagästen recht ist. Es kann sein, dass jemand dabei ist, dem die Anwendung von ätherischen Ölen überhaupt nicht recht ist oder einfach gegen einen Inhaltsstoff allergisch ist.


Duftmischungen können ein breiteres Spektrum abdecken als einzelne Düfte. Nicht jede Duftmischung oder einzelner Duft „schmeckt“ jedem. Wir sind alle einzigartige individuelle „Geschöpfe“, mit anderen Bedürfnissen, Vorlieben und Geschmäckern. Eine gut ausgewählte Mischung, abgestimmt mit den richtigen und passenden ätherischen Ölen, kann dazu beitragen, disharmonische Zustände auf körperlich-, seelischer- und geistiger Ebene aufzulösen. Mit einem angenehmen Duft, kann auf alle Fälle, ein positives Wohlbefinden erzeugt werden.



Tipps während der Erkältungszeit und an drüben Tagen


Wasserschalen und Diffuser sind ideale Mittel um Räumlichkeiten gegen schlechte Emotionen oder unangenehme Gerüche zu befreien. In Erkältungszeiten empfiehlt sich eine desinfizierende Mischung, um seine antibakterielle, antivirale, antimykotische Wirkungen zu entfalten. Ideal ist zusätzlich ein fiebersendender Duft. An regnerischen und drüben Tagen empfehle ich Ihnen ätherische Öle zu wählen, die die Stimmung anheben und Licht in die Zellen bringen. Vorsicht bei starker „Überbeduftung“ - es kann Kopfschmerzen und Allergien auslösen!


Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen


Die Verwendung von puren hochkonzentrierten Ölen hat mit äußerster Sorgfalt zu geschehen. Ein Zuviel von ätherischen Ölen kann Allergien auslösen oder zu schwerwiegenden Schädigungen führen. Der Einsatz neben Babys, Kleinkindern, Kindern und Tieren sollte steht´s überlegt sein. Gerade diese feinen Nasen sind viel feinfühliger als unsere Nasen, die schon sehr viele Gerüche „gewohnt“ sind. Wenn sie ätherische Öle in Gegenwart von anderen Menschen verwenden (z.B. in der Sauna, in Büroräumen, etc.) bedenken sie, dass sie nicht wissen, ob ihr Gegenüber bereits eine Allergie hat, an Epilepsie leidet oder einfach nur einen Duft, der ihnen zwar gefällt, ihm aber überhaupt nicht zusagt. Dieser könnte ihm schlecht auf sein Gemüt schlagen und ihn vielleicht sogar aggressiv machen. Wir wissen nicht welche möglichen Reaktionen bei Mitmenschen ausgelöst werden können! Bitte fragen Sie unbedingt zu allererst Ihre Mitmenschen bevor sie etwas vermeintlich Gutes tun wollen.

Im Allgemeinen sind ätherische Öle mit Vorsicht zu verwenden. Spezielle ätherische Öle dürfen bei bestimmten Beschwerdebildern NICHT verwendet werden. Auch ein feiner Duftspray könnte schon zu viel sein. Vorsicht ist geboten bei allergischen Reaktionen, Allergien z.B. bei Korb- und Lippenblütler, Asthma, Rauschzuständen, Schwangerschaft und Geburt, Säuglingen und Kleinkindern, ätherische Öle in den Augen, Sauna, sehr empfindliche Haut, Überdosierung auf der Haut, Phototoxische Reaktionen, Epilepsie, Verdauungssystem und Leber, Krampfadern, Venenproblematiken, Thrombosen und Bluthochdruck.



Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen


Ätherische Öle sind nicht frei von Nebenwirkungen. Grundsätzlich gilt, dass man ätherische Öle sparsam und niedrig dosiert anwendet. Oft sind es schon Nebenwirkungen, die man nicht exakt definieren kann und diese auch viel zu spät erkennt. Erste Anzeichen für Überdosierung von ätherischen Ölen sind meist Kopfschmerzen, Nervosität oder Konzentrationsunfähigkeit. Also „Beschwerden“ bzw. ein Unwohlsein das zuerst nicht mit unsachgemäßer Anwendung von ätherischen Ölen in Zusammenhang gebracht wird.

Allzu oft wird die Wirkung von ätherischen Ölen maßlos unterschätzt! Bedenken sie welche Menge man für 1 kg Öl bzw. 1 Tropfen Öl benötigt (siehe Preisunterschiede und Vergleich). Jedoch bei fachgemäßem und wohlüberlegtem Einsatz, ist die Aromatherapie in vielen Beschwerdebildern erfolgreich.

Während einer homöopathischen Behandlung sollten Eukalyptus, Kamille, Kampfer, Minze gemieden werden! Folgende ätherische Öle dürfen in nachstehenden Fällen nicht verwendet werden.

  • Schwangerschaft: keine Kräuter und Wurzelöle verwenden, vor allem nicht Anis, Basilikum, Cistrose, Dill, Eisenkraut, Galgant, Kalmus, Kampfer, Koriander, Kümmel, Majoran, Muskatellersalbei, Muskatnuss, Myrrhe, Nelke, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Schopflavendel, Sellerie, Thymian, Wacholder, Ysop, Zeder, Zypresse

  • Bluthochdruck: u.a. Rosmarin, Thymian, Salbei, Ysop, Bohnenkraut, Lorbeer

  • Sehr empfindliche Haut: u.a. Zimt, Zitrusöle, Nelke, Pfeffer, Thymian, Nadelöle

  • Kinder und Säuglinge: u.a. Zypresse, Fenchel bitter, Katzenminze, Petersilie, Salbei officinalis, Zeder, Basilikum, Kampfer, Kreuzkümmel, Ravensara, Zimtrinde, Muskatnuss, Rosmarin, Eukalyptus globulus, Pfefferminze, Schopflavendel



Hier nochmals zusammenfassend die 3-teilige Reihe zur Aromatherapie:


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